Gegensätze

  • Stabil & leicht, welche Rolle diese 2 Gegensätze in den Körperhaltungen und im Alltag spielen können.
  • Wie wir mit negativen Gefühlen umgehen können.
  • Warum es sich lohnt, immer wieder die eigene Mitte zu finden.

 

Sthira Sukha im Asana

Yoga Sutra 2.46:  Sthira = stabil, fest  &  Sukha = leicht, angenehm

Dies sind sehr wichtige Gegensätze im Yoga. Er sucht in den Körperhaltungen die Qualität, wo Stabilität und Leichtigkeit aufeinander treffen.

Das Verhalten unserer Gesellschaft ist in der Regel so, dass wir nach höher, schneller, weiter streben. Deshalb muss man sich im Yoga bewusst entscheiden, nicht in die maximale Kraft zu gehen, um gleichzeitig auch die Leichtigkeit zu erleben (oder auch mal nicht in die maximale Beweglichkeit). Diese Gleichzeitigkeit suchen wir in jeder Übung. Sie ist auch von unserer Tagesform abhängig. Wenn wir sie finden, können wir uns auch im tun/Bewegen entspannen.

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Sthira Sukha im Alltag

Häufig ist es in unserem Alltag gefragt, schnell zu sein. Oder wir haben das Gefühl etwas nur dann gut zu machen, wenn wir uns anstrengen. Müssen wir auf der Wanderung wirklich so viele Höhenmeter machen, dass wir nachher fix und fertig sind? usw.

Das Prinzip von Sthira Sukha soll auch mehr und mehr Platz in unserem Alltag finden. Langsam und konzentriert sind wir meist effizienter und können auch unser Umfeld wahrnehmen. Entspannt arbeiten wir häufig besser und haben mehr Ausdauer und Freude.

 

toxische Positivität „du musst halt positiv denken“

Toxische Positivität ist ein ungesundes Extrem, das Menschen mit positivem Denken den Ausdruck negativer Gefühle quasi untersagt – ganz nach dem Motto "Good Vibes Only". Doch das Ausradieren bzw. Ignorieren negativer Emotionen kann gefährlich sein: Wenn eine Person das Gefühl hat, stets glücklich sein (oder wirken) zu müssen, verspürt sie nicht nur Druck, sondern es könnte sie zudem daran hindern, sich benötigte Hilfe zu suchen. Ob Trauer oder Wut, sie gehören zum Leben dazu und erfüllen einen Zweck, sind wichtige Bestandteile unseres Wohlbefindens.

Angst kann eine Person zum Beispiel auf eine gefährliche Situation oder ein moralisches Problem aufmerksam machen, während Wut eine normale Reaktion auf Ungerechtigkeit oder Fehlverhalten ist. Traurigkeit kann ein Zeichen für die Intensität eines Verlustes sein. Diese Emotionen nicht anzuerkennen bedeutet, dass man auch die Handlungen ignoriert, die sie auslösen können. Und: Nur weil man nicht über diese Emotionen spricht, verschwinden sie nicht. → wahrnehmen befreit sie!

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Die Mitte finden

Wenn wir stehen, hält die Muskulatur von allen Seiten den Körper in der Mitte. Je mehr wir aus dieser Mitte abweichen, umso mehr Kraft brauchen wir im Stehen. Aufrichtung in der Wirbelsäule, Ausrichtung im Stand bringt uns körperlich der Mitte näher.

Unsere Mitte ist auch da, wo es nicht ständig auf und abgeht. Wir sind entspannt und es kann aussen auf und ab gehen, aber ruhig in uns drin bleiben. Das Selbst/unser wahres Wesen ist eine Konstante in uns. Wenn wir uns mit ihr verbinden, erleben wir die Ruhe innen und das aussen beeinflusst uns weniger.

Ein Symbol dafür ist das Rad:

Der Reifen erlebt viel auf und ab. Er trifft auf die unterschiedlichsten Oberflächen und bekommt diese zu spüren.

In der Nabe ist es ruhiger. Weniger Bewegung und weniger Einflüsse von aussen.

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